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PCS Rundfahrt durchs Erzgebirge 2013
Vom 23.05.13 bis 25. optional 26.05.13

- Weitere Bilder - nur für Mitglieder: Donnerstag, Freitag1, Freitag2, Samstag

--> BildBericht zur Pässefahrt Sexten (Südtirol) 2012
--> BildBericht Burgund 2010

Der Porsche Club-Schwaben hat 2013 zur "Sommer"-Ausfahrt ins Erzgebirge eingeladen. Nur die Sache mit dem Sommer haben wir nicht so ganz geschafft. Die Region ist für die Mitglieder des PC Schwaben nicht ganz neu. Bereits 2006 stand Dresden auf dem Programm. Übernachtet wurde im Schloss Wolfsbrunn. 2013 führt unsere Route – von den meisten Teilnehmern unbeachtet – direkt am Schloss vorbei.

Ilse Nädele hat für uns das Wasserschloss Klaffenbach als Basis gewählt. Die im Schlosshof parkenden Porsche werden zur Attraktion für Besucher und die diversen Hochzeitsgesellschaften, die zur Heirat ins Wasserschloss kommen. Ein "klein wenig" Sonne verwöhnt uns zu Beginn, sodass einige sich auf der Hotelterrasse treffen und das Wiedersehen feiern. Denn immerhin sind Club-Freunde aus ganz Deutschland und der Schweiz – Beider Basel, Kirchen-Hausen, Heilbronn-Hohenlohe, Darmstadt, Aachen, München und Chemnitz-Westsachsen - mit dabei. Bereits etwas fröstelnd nehmen wir den Apero im Schlosshof um dann schnell ins warme Restaurant zu flüchten.

Der Freitag steht unter dem Motto "Große Rundfahrt durchs Erzgebirge". Das Erzgebirge ist eines der abwechslungsreichsten deutschen Mittelgebirge, mit einem großen Waldreichtum, hohen Gipfeln und tiefen Tälern, gekrönt von majestätischen Schlössern und Burgen Die Route führt uns vorbei an der Talsperre Eibenstock zum Besucherbergwerk Tannenberg. Wer gehofft hat, dass es in der Grube wärmer ist, wurde enttäuscht. Die generelle Temperatur außen und im Berg liegt bei maximal 5 Grad – gefühlt eher beim Gefrierpunkt. Im Gegensatz zu den meisten der 50 Uran-Gruben in der Region sind in der höchstgelegenen und kältesten Grube Sachsens Edelmetalle wie Kupfer oder Zink abgebaut worden (Gangerzbergwerk des 20. Jahrhunderts). Zu Fuß begehen wir ebenerdig die Grube und dringen fast einen Kilometer in den Berg ein. Der Chef der Grube, Steffen Gerisch, lässt es sich nicht nehmen, uns persönlich seine authentischen Erfahrungen "miterleben" zu lassen.

Eindrucksvoll erkennen wir, dass die Arbeit im Bergwerk kein Zuckerschlecken war. In einem Gang aus dem 15. Jahrhundert wurde die Arbeit liegend erbracht. Ein Vortrieb von 5 cm war das Ergebnis einer 15 Stundenschicht. Die späteren maschinellen Unterstützungen vom Borhammer bis zum Transportsystem mit zwei-sitzigem-Klo-Wagen bringt sicherlich einige Verbesserungen, allein der Lärmpegel ist recht heftig (Vergleichbar mit denen in der Gesenk-Schmiede oder im Presswerk der Automobilindustrie in den 80er Jahren).

Nachdem wir in der Grube kräftig durchgefroren sind, belebt uns der Untertage gereichte Glühwein mit Speckfett- und Leberwurstbroten. Untertage können auch Heirats-zeremonien und Feiern organisiert werden. Die Idee, bei diesen Temperaturen zu feiern, scheint uns nicht allzu verlockend.

Wir freuen uns auf unsere gut geheizten Porsche und machen uns auf zum nächsten kleinen Abenteuer. Bis zum Mittagessen in Bozi Dar führt uns die Route über kleine und kleinste Landstraßen durch Tschechien. Diese idyllischen Straßen führen uns durch die sehr dünn besiedelten Wälder und Wiesen. Allen ist klar, dass die Straßen über den Winter nicht besser geworden sind und mit Schlaglöchern (wie neuerdings auch bei uns in Stuttgart), Rollsplit und anderem Ungemach aufwarten. Für die GT3 und RS Fahrer stellt sich dies als eine ordentliche Rüttelstrecke dar. Die Cayenne Fahrer "schweben" über der Fahrbahn. Alle diese Straßen in Tschechien können online mit StreetView (Google Maps) befahren werden. Die schöne Gegend entschädigt für die schlechten Straßen. Über 40 km begegnen uns sicher nicht mehr als 5 Autos. Die Cabrio-Fahrer stellen sich diese Fahrt bei 25 Grad Außentemperatur und geöffneten Verdeck vor, Realität sind allerdings zwischenzeitlich noch 2 Grad – Ende Mai.

Beim original tschechischen / böhmischen Mittagessen gibt es jede Menge zu bereden und alle erholen sich vom Untertage- und dem Schüttelstraßen-Abenteuer. Der Nachmittag führt über entspannende gute und leere Straßen durch Tschechien wieder zum Wasserschloss Klaffenbach. Einige Unentwegte machen noch den geplanten Abstecher auf den Fichtelberg (1215 m). Der Gipfel liegt im Nebel, dafür gibt es aber auch leichten Schneefall. Trotz der widrigen Witterung freuen wir uns am Abend auf das Candlelight Dinner mit musikalischer Unterstützung und Tanz. Zu Besuch sind Ute Stückrad und Wilfried Hofmann mit Begleitung vom PC Chemnitz-Westsachsen. Wie üblich lassen wir den Abend mit viel Porsche-Fahrer-Latein an der rund um die Uhr geöffneten Bar ausklingen.

Der letzte Tag steht unter dem Motto Nussknacker und Spielzeug. Viel zu früh am Morgen machen wir uns über kleine Straßen auf zum Nussknacker-Museum in Neuhausen. Neben 5000 Nussknackern ist dort der Welt größte Nussknacker mit einer Höhe von 10,10 m zu bewundern. Mindestens genauso interessant sind für uns die ersten mechanischen Rechenmaschinen. Einige von uns erinnern sich noch vage an deren Bedienung. Diese sind im angrenzenden Technischen Museum "Alte Stuhlfabrik" zu besichtigen.

Nach dem Mittagessen im Landhotel zu Heidelberg ist der Erlebnishunger weitgehend gestillt – Es regnet ab Samstag Mittag ohne Unterbrechung. Die Einen besuchen das Spielzeugdorf in Seiffen, andere brechen nach Dresden auf. Relativ rasch finden sich die Meisten wieder im Wasserschloss ein und beschließen die Veranstaltung nach einem gemütlichen Abendessen – und Public Fußball-Viewing - an der Bar.

Bilder und Text: Fritz Letters